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Reisebericht: Wuyishan, 09.-11. Mai 2015

In Wuyishan selber haben wir teemässig nicht viel vor. Letztes Jahr hatten wir unsere Vorräte an Wu Yi Yan Cha (Wuyi Rock Tea) aufgefüllt, die 2014er Ernte war herausragend. (Vergleich hierzu die Blogeinträge: Leicht geröstete Wuyi Rock Tea 2014, stärker geröstete Wuyi Rock Tea 2014). Liping und Sanmao brauchen einige wenige Vorräte aufzufüllen, und sie werden im Herbst noch mal kommen.

Wir verbrachten den ganzen 10. Mai im Hotelzimmer mit Teedegustationen; es hat auch den ganzen Tag geregnet.... Einerseits haben wir am Vortag diverse Muster von Schwarztees aus Tongmuguan mitgenommen, andererseits hat Sanmao die Muster der Grüntees aus Xinchang hierhin bestellt. Zudem wollten wir noch die Maocha der Feng Huang Dan Cong (Phoenix Single Bush) aus Shiguping probieren, die wir beim Besuch dort vor einigen Tagen mitgenommen hatten. (Vergleiche hierzu die Blogeinträge: Reisebericht Tongmuguan 2015, Reisebericht Shiguping 2015)

Als erstes degustierten wir Muster von Jin Jiang Hui Ming, die wir ebenfalls vom Produzenten der Tees aus Xinchang erhalten haben. Jin Jiang Hui Min ist ein weicher Mao Jian aus Jingning im Süden der Provinz Zhejiang, der sehr viel Umami-Geschmack hat. Auch dieser Tee hat übrigens eine Goldmedaille an der Panama-Pacific-Weltausstellung in San Francisco 1915 gewonnen; Jin Jiang heisst Goldmedaille, Hui Ming ist der Name eines Tempels und heisst wörtlich Segen der Ming-Dynastie.

Teedegustationen Jin Jiang Hui Ming:

Degustationsanordnung für die GrünteesJin Jiang Hui Ming: rechts und links zwei Qualitäten Mao Jian, in der Mitte bei der Produktion anfallende 'Abfallprodukt', das für Beuteltee verwendet wirdAufguss mit Blatt der Jin Jiang Hui Ming

Danach kamen die Grüntees aus Xinchang an die Reihe. Neben Bai Ya Long Jing und Fo Xiang Bai Cha, den beiden Tees aus denselben Teepflanzen wie An Ji Bai Cha, gibt es eine neue Sorte namens Huang Jin Bai Cha. Diese wird aus einer neuen Teepflanzenvarietät mit gelblich-gold-weisslichen Blättern hergestellt, die aus einer natürlichen Mutation der Bai Ye 1 Hao, eben der weissblättrigen Sorte aus Anji, entstanden ist. Dieser Tee ist teuer und absolut uninteressant und beinahe geschmacklos. Übrigens hatten wir auch unter den Mustern aus Anji einen solchen Tee dabei.

Teedegustationen Grüne Tees aus weissblättrigen Teepflanzen:

Drei Grüne Tees aus Xinchang……alle drei aus Teepflanzen mit weisslichen Blättern:Fo Xiang Bai Cha, Huang Jin Bai Cha, Bai Ya Long Jing

Weitaus interessanter waren die Long Jing aus Xinchang. Einer aus der neueren Teepflanzenvarietät Long Jing Nr. 43, die anderen aus der klassischen Varietät Jiu Keng Zhong oder Lao Long Jing, die in Xinchang lokal auch Lao Tu Cha oder Qun Ti Zhong genannt wird. (Es ist zum Teil etwas verwirrend mit diesen Teepflanzenvarietäten, vor allem wenn für ein und dieselbe Pflanze verschiedene Namen verwendet werden). Diese Long Jing sind sogar noch etwas besser als letztes Jahr...

Nach dem Mittagessen degustierten wir die Schwarzen Tees aus Tongmuguan. Es waren sehr lehrreiche Degustationen: Nachdem wir am Vortag bei Liang Jun De die echten, originalen Jin Jun Mei, Yin Jun Mei und Chi Gan probiert hatten, waren viele der Muster eine herbe Enttäuschung, vor allem auch weil sie sicherlich nicht aus Tongmuguan stammen, sondern von sonstwo in Wuyishan oder sogar noch weiter weg. Aber allesamt sind von den Produzenten als original aus Tongmuguan bezeichnet worden – darunter auch Tees, die wir früher auch gekauft hatten. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, nicht-originalen Tee zu kaufen, aber es muss klar deklariert sein, die Tees sollen nicht als echt und original verkauft werden. Dazu muss die Qualität stimmen. Allerdings bringt es wirklich nichts, nur um des günstigen bzw. günstigeren Preises willen einen Tee zu kaufen, der nicht original und viel weniger gut als der echte ist – es ist viel sinnvoller, gute Tees zu guten Preisen von weniger berühmten Orten zu kaufen, seien es klassische oder neuere Sorten.
Zum Glück hatte Lipig noch Muster von einem weiteren Produzenten in Tongmuguan selbst organisiert: Zheng Shan Hong Cha, Schwarztees aus Tongmuguan, aus dem gleichen Blattgut wie Zheng Shan Xiao Zhong, jedoch nicht geräuchert. Diese waren köstlich, zudem sind sie mit grosser Sicherheit original, was sich auch im Geschmack bestätigt hat.

Teedegustationen Xinchang Long Jing und Zheng Shan Hong Cha:

Long Jing aus Xinchang: Long Jing Nr. 43, Finest Long Jing, Long Jing Grade 1Sehr gute ungeräucherte Schwarztees aus Tongmuguan:Zheng Shan Hong Cha, links aus einem halb verwilderten Garten, rechts aus alten Teebüschen

Zum Schluss degustierten wir noch die Mao Cha aus Shiguping. Die aus diesen Mustern ausgesuchten Tees will Liping zum Teeprofessor in Chaozhou schicken lassen, der sie dann langsam fertig verarbeiten, dass heisst über ein bis zwei Jahre hinweg mehrmals über Holzkohle rösten wird. Auch diese Degustation war interessant und lehrreich, und es sind einige sehr gute Tees darunter. Ich habe für Länggasstee Shi Gu Ping Wu Long und Shi Gu Ping Huang Zhi Xiang ausgesucht, aber wie gesagt, diese werden erst in zwei Jahren in Bern eintreffen!

Auch am 11. Mai hat das Wetter nicht aufgeklart. Am Morgen blieb es zwar trocken, doch am Nachmittag sollte wieder Platzregen fallen. Ein Besuch in den Teegärten war unmöglich, nicht nur wegen drohenden Regenfällen, sondern auch weil vom Regen am Vortag alles matschig und aufgeweicht war. Aufgrund dieser Wetterlage haben wir beschlossen, nach Shanghai zurückzureisen. Liping und Sanmao per Flugzeug, ich wieder per Nachtzug.

Den Morgen haben wir wieder im Hotel verbracht und noch weitere Muster degustiert. am Mittag mussten wir natürlich die Zimmer räumen. Es blieb der Nachmittag, ich würde etwas in Wuyishan herumlaufen, im einen oder anderen Teeladen einige Tees probieren und in irgendeiner Bar mit Internetanschluss diesen Reisebericht fertig schreiben und lesen.

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