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Länggass-Tee

 

 

 

 

 

 

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Degustation - Die Klassischen China-Schwarztees

An der Degustation vom 21. Oktober haben sehr viele Leute teilgenommen, weshalb wir den Anlass etwas anders als gewohnt gestalteten. Die TeilnehmerInnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und haben abwechselnd im Raritätenraum vorne und im Lager hinten degustiert. Das Thema der Degustationen war klassische China Schwarztees in vielen Facetten, wobei wir "klassisch" nicht zu eng auffassten, sondern auch neuere Entwicklungen berücksichtigten. Bewusst ausgeklammert blieben die Tees aus Tongmuguan, welche an der Degustatin im Juni bereits Thema waren, vergleiche dazu den Bericht zur Degustation - Schwarze Tees aus Tongmuguan. Die geräucherten Schwarztees aus Tongmuguan (Zheng Shan) gehören natürlich auch zu den klassischen China-Schwarztees, auch dort gibt es mit Jin Jun Mei und anderen nicht geräucherten Schwarztees neuere Entwicklung.

Neben den geräucherten sind drei Regionen in China klassisch für Schwarztee: Die Gegend um das Dorf Qimen in der Provinz Anhui (Tees bei uns bekannt als Keemun), die Provinz Yunnan (in Europa sieht man häufig Golden Yünnan) sowie drei Dörfer in der Provinz Fujian: Tanyang, Bailin und Zhenghe (wir kennen Congou, Golden Monkey). Der grosse Teil der Produktion war lange Zeit für den Export bestimmt, in China selber wird erst in jüngerer Zeit Schwarztee getrunken. Daneben gibt es natürlich weitere Gegenden, wo seit längerer Zeit Schwarztees produziert werden, dort allerdings eher für den lokalen Bedarf.

Traditionell für den Export bestimmte Tees waren fast immer als Gongfucha verarbeitet: der "unfertige Tee", chinesisch Maocha, wird dafür maschinell nach Blattgrösse aussortiert, was dann verschiedene Blattgrade bzw. Qualitätsgrade gibt. Solche Tees wurden in Europa oft Congou genannt (alte Schreibweise für Gongfu), während ganzblättrige Schwarztees Maofeng geheissen wurden. Indische Schwarztees sind übrigens meistens in gleicher Weise aussortierte Tees, die nach standartisiertem Abkürzungen benannt werden (zB SFTGOP).

Eine neuere Entwickung ist nun, dass die meisten chinesischen Schwarztees heutzutage als ganzblättrige Tees in den Handel gelangen, echte Gongfucha zu finden ist schwierig geworden; der Name "Gongfu" wird oft fälschlicherweise verwendet. Die zweite neuere Entwicklung ist, dass vielerorts neu auch Schwarztee produziert wird, mit oft schlechtem Ergebnis. Sehr interessant ist die dritte Entwicklung, nämlich das neu auch aus Oolong-Teepflanzenvarietäten Schwarztees hergestellt werden.
Detaillierte Informationen zu einzelnen Tees sind den verlinkten Artikel im Onlineshop zu entnehmen, dazu einfach auf den jeweiligen Teenamen klicken.

Zur Verarbeitung von chinesischen Schwarztees sowie Bildern von Teegärten vergleiche die folgenden Blogeinträge:
Bericht zu den frischen Yunnan Schwarztees von 2014: Frische Dian Hong (Yunnan Schwarztees)
Reisebericht: Tanyang / Fu'an, 18. - 19. April 2014
Bericht zu den frischen Qimen Schwarztees vom Februar 2016: Weitere Schwarztees aus Qi Men (Keemun)

Im Raritätenraum degustierten wir in der Gongfucha-Zubereitung nacheinander drei sehr schöne Vertreter der genannten drei klassischen Schwarzteeregionen. Wir benötigten jeweils 6g Tee auf ein kleines Gaiwan von gut 1dl Fassungsvermögen und ca. 90°grädiges Wasser, wir machen je 5 Doppelaufgüsse - damit alle von allen Aufgüssen probieren konnten - mit kurzen Ziehzeiten.

Dian Hong Gu Shu Ya
Qi Men Xiang Luo
Tan Yang Gong Fu

Im Lager bereiteten wir 2 Degusets à sechs Tees vor. Pro Tasse wurden jeweils 2g Tee mit 90°grädigem Wasser aufgegossen. Mit Porzellanlöffeln konnte zuerst der Duft gerochen werden, zum Trinken wurde per Löffel ein Schluck Tee in eine kleine Tasse befördert. Sobald die Flüssigkeit zur Neige ging und der Tee zu stark wurde, konnte Wasser nachgegossen werden. Solche Löfel-Degustationen eignen sich sehr gut zur vergleichenden Degustation von guten Tees, da das mahrfache aufgiessen analog zur Gongfuha-Zubereitung verschiedene Facetten der Tees hervortreten lässt.

Das eine Deguset war ein Überblick über die klassischen China-Schwarztees aus den drei traditionell bekannten sowie weiteren Regionen. Der erste sowie der letzte Tee sind aus grossblättrigen Sorten der Teepflanze (Dayezhong bzw. var. assamica), die anderen vier aus kleinblättrigen (Xiaoyezhong bzw. var. sinensis).

Dian Hong Jin Ya
Qi Men Mao Feng
Bai Lin Superior
Yi Xing Hong Cha
Lao Chuan Hong
Meng Ku Hong Cha

Das andere Deguset bestand aus einer Auswahl von Schwarztee aus Oolong-Pflanzen aus China (die drei oberen) und Taiwan (die drei unteren); wobei der zweitletzte aus einer neuen Teepflanzenvarietät gmeacht wird, die aus Assam- und Oolong-Pflanzen gekreuzt wurde. Der letzte stammt von insektenbefallenen Blättern, ist also eine Art Schwarztee-Oriental-Beauty.

Dan Cong Hong Cha
Hong Mei Zhan
Hong Guan Yin
Hong Rou Gui
Hong Yu Hong Cha
Mi Xiang Hong Cha

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